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Ergonomie am Arbeitsplatz


Unser Körper ist für langes Sitzen eigentlich nicht geeignet, trotzdem verbringen wir jeden Tag viele Stunden am Schreibtisch, ohne uns zu bewegen. Um keine körperlichen Beschwerden zu riskieren, sollte der Arbeitsplatz ergonomisch vorteilhaft eingerichtet sein. 

Beschwerden des Muskel-Skelett-Systems wie Rückenschmerzen sind immer noch an der Spitze aller Krankheitsarten. Gefördert werden die Leiden durch mangelnde oder gar fehlende Ergonomie am Arbeitsplatz. Das gilt insbesondere für Berufe, in denen vorwiegend sitzende Tätigkeiten ausgeführt werden – viele klagen über Kreuzschmerzen und Probleme mit dem Nacken.

Aber das sind noch längst nicht alle Beschwerden, die durch falsches Sitzen am Schreibtisch gefördert werden. Zu den häufigsten Symptomen zählen zudem: Probleme mit der Schulter oder dem Handgelenk sowie Kopf- und Spannungsschmerzen. Was sollte man also beachten, damit der Arbeitsplatz ergonomisch korrekt ausgerichtet ist und Sie arbeitsbedingten Erkrankungen vorbeugen können.
 

Der Schreibtisch 


Die meisten Arbeitnehmenden geben sich mit ihrem Schreibtisch zufrieden, selbst wenn er nicht die Kriterien, die für einen gesunden Arbeitsplatz notwendig sind, erfüllt. Durch einen präventiven Ansatz und das Einrichten ergonomischer Arbeitsplätze, sollten arbeitsbedingte Belastungen weitestgehend minimiert werden, um das Wohlbefinden, die Motivation und damit einhergehend die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden langfristig zu steigern. 

Erwiesenermassen ist es besser, nur zwei Drittel des Arbeitstages im Sitzen zu verbringen und einen Drittel davon im Stehen. Daher sind höhenverstellbare Schreibtische die beste Wahl. Sie ermöglichen das Arbeiten sowohl im Sitzen als auch im Stehen – ganz nach dem eigenen Belieben. Dadurch wird nicht nur die Wirbelsäule entlastet, sondern auch die Bandscheiben. Beides wichtige Faktoren für einen gesunden, beschwerdefreien Rücken. Die ideale Arbeitshöhe beträgt dabei, ab dem Boden gemessen, zwischen 66 und 71 Zentimetern. 

Zudem sollte der Schreibtisch mindestens 80 Zentimeter tief und 160 Zentimeter breit sein. Höhe und Grösse der Fläche sind jedoch nicht die einzigen Kriterien für einen ergonomischen Arbeitsplatz: der Abstand zwischen Sitzfläche und Tisch ist ebenso relevant – er sollte nicht mehr als 18 bis 30 Zentimeter betragen. Korrekt sitzen Sie, wenn Ihre Unterarme auf dem Schreibtisch waagerecht aufliegen und Sie unter der Tischplatte genügend Beinfreiheit haben, damit Sie gegebenenfalls auch noch eine Fußstütze unterbringen können. Diese kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn der Schreibtisch nicht höhenverstellbar, oder selbst auf der niedrigsten Stufe immer noch zu hoch ist. 

Der Bürostuhl


Ebenso wichtig, wie der Schreibtisch für die Ergonomie am Arbeitsplatz, ist der Bürostuhl. Auch wenn der Anschaffungspreis nicht ganz niedrig ist, so verhindert er doch so manche Beschwerden und Krankheitstage. Damit Sie den Bürostuhl optimal auf Ihre Bedürfnisse einstellen können, sollte er folgende Kriterien erfüllen 
  • höhenverstellbar und eine flexible bzw. neigbare Rückenlehne, die sich Ihrem Gewicht anpassen lässt

  • Die Armlehnen sind idealerweise ebenfalls in der Höhe und der Sitz in der Tiefe verstellbar

  • Zusätzliche Neigungsmöglichkeit für die Sitzfläche ist empfehlenswert

Erfüllt der Stuhl alle Faktoren, stellen Sie ihn so ein, dass Ihre Ober- und Unterschenkel, genauso wie Ihre Ober- und Unterarme, einen rechten Winkel bilden. Die Höhe so einstellen, dass Ihre Fußsohlen den kompletten Boden berühren und Ihre Unterarme so auf dem Schreibtisch aufliegen, dass Ihre Schultern nicht nach oben gedrückt werden. Dabei kann eine zusätzliche Fussstütze von grossem Nutzen sein, um die Einstellungen so umsetzen zu können.  

Der Monitor


Bei einem Monitor sollten Sie zwingend darauf achten, dass er flimmerfrei ist, mindestens 22 Zoll gross ist, gute Kontrastwerte besitzt, und ein hochauflösendes LCD-Display hat.


Den Bildschirm stellen Sie parallel zur Tastatur und Ihrer Schulterachse auf den Tisch. Der obere Teil sollte leicht nach hinten geneigt sein – die Oberkante des Monitors muss sich hingegen leicht unterhalb der Augenhöhe befinden. Das Arbeiten am Bildschirm ist für die Augen entspannter, wenn die Sehachse leicht nach unten geneigt ist.
 

DAS LICHT


Genauso wie der Schreibtisch und der Stuhl, spielt das Licht eine entscheidende Rolle bei der Ergonomie am Arbeitsplatz:
Die ideale Beleuchtung ist eine Mischung aus direktem und indirektem Licht, Tageslicht und künstlichem Licht (z.B. einer Schreibtischlampe) – im optimalen Fall sind die künstlichen Lichtquellen auch noch individuell einstellbar.

Das Licht sollte zudem seitlich auf den Schreibtisch fallen und nicht heller als das natürliche Tageslicht sein. Der Arbeitsplatz sollte parallel zum Fenster eingerichtet werden, n
ur so herrschen ideale Lichtverhältnisse. 

DIE VORTEILE


Die teilweise hohen Investitionskosten eines ergonomisch, eingerichteten Arbeitsplatzes mögen höher sein, als ein normaler Arbeitsplatz, jedoch bringt er viele Vorteile: 

  • Für Arbeitgeber:innen gilt: Jede ergonomische Massnahme ist eine präventive Handlung. Ist der Arbeitsplatz so eingerichtet, dass häufigen Berufserkrankungen vorgebeugt wird, sinkt die Anzahl der Fehltage der Mitarbeitenden und die Unfallgefahr minimiert sich. Somit sparen Sie Kosten. Sinn machen solche Arbeitsplätze ebenso im Homeoffice. 
  • Viele Mitarbeiter:innen leiden bereits unter chronischen Rücken- und Nackenschmerzen oder anderen Beschwerden. Auch hier kann ein ergonomischer Arbeitsplatz dazu beitragen, dass die Beschwerden gelindert und das Wohlbefinden am Schreibtisch gesteigert wird. Weitere Leiden werden so reduziert. 
  • Wenn Vorerkrankungen von Mitarbeitern:innen bereits bekannt sind, ist es dringend anzuraten, den Arbeitsplatz ergonomisch zu gestalten. So vermitteln Sie Ihren Mitarbeiter:innen ein Gefühl der Wertschätzung und steigern zudem die Produktivität  
  • MItarbeiter:innen schätzen Ihr Engangement und binden sich so viel eher an das Unternehmen. Durch die positive Assoziation mit ihrem Büro fühlen sich Ihre Mitarbeiter:innen über viele Jahre wohl.